...Welch eine Saison.
Erinnert ihr euch noch, als Mario Jordan vor gut 30 Jahren die "Diebels Alt"-Hymne "Welch ein Tag" sang?
Auch wenn wir heute, am Aschermittwoch eigentlich Trauer tragen, weil unsere 63. Saison damit endgültig beerdigt wird, fühle ich mich ein wenig wie einst Mario Jordan: Komm Welt, lass dich umarmen, welch eine Saison. Das Narrenglück hat einen Namen: MKC!
Leider konnten wir die Welt nicht anhalten und so hat sich denn das Rad der Zeit so schnell weitergedreht, dass unsere 3 vollgepackten Veranstaltungswochenenden ruck-zuck vorbeigegangen sind. Doch all das, was wir dabei über Wochen und Monate geleistet haben, um am Ende Klasse-Veranstaltungen auf die Bühne zu zaubern, sei es im Training für den eigenen Auftritt, aber natürlich auch im Auf- und Abbau von Narrhalla und Umzugswagen, das konnte und kann sich ganz unzweifelhaft sehen lassen:
Verfügte unser 1. Frühschoppen als "Opener" des bevorstehenden Veranstaltungsmarathons noch über einige Restplätze, war bereits am Folgetag zum Kinderkarneval die Hütte (nicht zu verwechseln mit unserem gleichnamigen Büttenredner) voll. Am darauffolgenden Wochenende stand - schon fast traditionell - das Highlight in unserem Sitzungskarneval bevor. Der 2. Frühschoppen war bereits im Vorhinein deutlich überzeichnet und es kamen alle, die Rang und Namen haben. Und sie waren alle gekommen, um länger zu bleiben: OB und Vereinsmitglied Andreas Bausewein blieb sogar zur After-Show-Party in unserem Vereinsheim. Aber auch Ihre Lieblichkeit Prinzessin Julia I. nebst ihrem Prinzen, Ronny I., sowie der gesamte Hofstaat um Quartiermeister Stephan Exner und Prinzenführer Alexander Theis blieben bis zum Veranstaltungsende - also reichlich länger als für eine Stippvisite. Und ohne Namen nennen zu wollen, der eine oder andere im Prinzengefolge musste die bittere Erfahrung machen, wie es sein kann, wenn man bei unserem Männerballett zu lange hängen bleibt. Die gleiche Erkenntnis musste in dieser Saison aber auch manch anderer noch sammeln.
Der 3. Frühschoppen war dann wieder bei wenigen Restplätzen gut gefüllt. Allein unsere Mihlaer Freunde vom MCC haben mit 2 Doppeltischen einen riesigen Block gestellt. Danke dafür und auch für die zahlreichen Besucher der anderen Vereine, die zur Saison ihre Aufwartung machten. Die Surbörner aus Bad Liebenstein, der KCA, der AKC, der Facedu, der WCC aus Witterda, die Gispifüchse, der KCB (sogar mit einem Programmbeitrag seiner großartigen Kinderbütt), die Reseda. Und natürlich - sie fühlen sich in Marbach schon fast wie im eigenen Wohnzimmer - war der KKH mal mit, mal ohne, mal nur durch seine Trommler vertreten. Ich hoffe, niemanden vergessen zu haben. Manch ein Verein war ggf. auch nur durch 1, 2 Vertreter repräsentiert und ist mir daher bei der Vielzahl der Vereine eventuell untergegangen.
Das letzte Wochenende fühlte sich dann ein bisschen wie "Eine Woche wach" oder "Wo war ich in der Nacht von Freitag auf Dienstag" an, denn ab Freitagabend gingen, vor wiederum für eben diesen Freitag wiederum ausgesprochen prall gefülltem Haus, die Kostümbälle über die Bühne. Organisationskomitee-Vorsitzende Purzel Iffarth, die während der Saison ebenso mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte wie unsere Garden- und Showballett-Trainerin Giulia Zöller, hatte ein durch-und-durch rundes Programm mit einem gut gesponnenen roten Faden (die Insider wissen, worauf ich hinaus will) arrangiert. Und unser neues Moderatoren-Team Sascha Iffarth und "Minister-Frau" Mitch Linke haben diesen Faden abgespult.
Nachdem am Freitag die gute Stimmung im Saal zweifelsfrei hör- und irgendwie sogar fühlbar war, konnte der Samstags-Kostümball nur ein Selbstläufer werden. Wieder ausverkauftes Haus, mit - passend zu den lateinamerikanischen Nächten - Disnay Lopez und Herta von der Bergbahn als Gastauftritten, einer 1. Tanzpause musikalisch gefüllt von Ex-Prinz Samu und natürlich unseren tollen eigenen Auftritten ein durchweg gelungener Abend. "Einer der besten Kostümbälle seit langem." war das Resümee einer karnevalserfahrenen Besucherin.
Nach einer kurzen Nacht fand dann pünktlich ab 9 Uhr am Sonntag das Treffen der Umzugsfahrzeuge und kleines Frühstück bei unserem Zeremonienmeister Jörg statt. Als die Wagen dann Richtung Innenstadt verlegen mussten, hatten die Minister noch einmal kurz Zeit zum Durchatmen, bevor es pünktlich um 12 Uhr auch für uns hieß, den Bus zu erreichen, damit wir pünktlich zum großen Gruppenfoto auf dem Domplatz sind. Und wie wir pünktlich waren, und zahlreich. Von Augenzeugen haben wir den Hinweis erhalten, dass wir mit 4 Fahrzeugen (der Durchschnitt lag übrigens bei 1,286) und bestimmt 50 Fußgänger/innen den wohl größten Block im ganzen Umzug gestellt haben. Und den mit der meisten Stimmung. Nach dem Umzug absolvierten wir dann noch eine kleine "Nachfeier" in unserem SuFz, auch wenn einige den Weg hierhin scheinbar nicht mehr gefunden hatten. 🫣
Eine Besonderheit war sicher noch der Auftritt von Marcel Topf auf dem Domplatz, als dieser klar und deutlich bekannte: "Ja, ich will!" Und diese Willensbekundung war keinesfalls der Dame seines Herzens gewidmet, sondern allein dem MKC. Denn Marcel ist Anwärter auf eine Mitgliedschaft im Elferrat. Den formalen Teil müssen wir noch in einer Versammlung glatt ziehen, seine Tochter Milotta, die bei uns in der Kleinen Garde tanzt, hat sich jedenfalls sehr gefreut, dass Papa auch beim Karneval einsteigen will. Nur die Mama ist noch wenig reserviert - die kennt uns bestimmt noch nicht so gut! 😂
Der Rosenmontag stand wiederum traditionell im Zeichen unserer Kappenfahrt, unserer Tour durch soziale Einrichtungen der Stadt. Startpunkt war um 9 Uhr mit dem Besuch unserer "Marbacher Lausbuben"-Kinder, unser neuer Kappenfahrts-Minister Alex Schams hatte ein buntes Programm zusammengestellt. Zum wirklich allerletzten Mal lenkte unser langjähriger Busfahrer Hanjo den großen Bus, um alle Aktiven zu den folgenden Auftritten zu bringen. Nächste Station war die Otto-Lilienthal-Grundschule, in der wir erstmalig auftreten konnten, nachdem uns das Förderzentrum ferienbedingt eine Absage erteilen musste. Tolle Stimmung und Polonaise durch die ganze Sporthalle - uns hat es viel Spaß gemacht und, wie wir von den Verantwortlichen der Schule vernehmen durften, für die Kinder war es auch ein Highlight in der eigenen Rosenmontagsfeier. Weiter ging es zu den Einrichtungen des Christophoruswerks in der Leipziger Straße und auf dem Ringelberg. Auch dort freute man sich über unsere Beiträge, die Stimmung war prima und unser Ex-Minister Wolfgang Georgi zog beim Betrachten der Bilder ein treffendes Fazit:
"Eine soziale Tour auf diesem Niveau ist beispielgebend für die Vereine der Stadt!"
Schließlich mussten wir auch am Rosenmontags-Abend zur gleichnamigen Party feststellen, dass Marbach und der MKC so etwas wie das närrische Herz des Erfurter Karneval zu sein scheinen. Denn plötzlich war auch der sonst als mehr oder minder vereinsinterner Abgesang im "engeren Familienkreis" begangene Rosenmontag zu einem echten Event in der vollen Narrhalla geworden. Und alle kamen sie nochmal, der OB, die Tollitäten Ronny I. und Julia I, die "Wohnzimmer-Trommler", Samu. Unser Büttenmeisters Olli hatte kurzerhand noch einmal einen Frühschoppen "light" arrangiert, der mit einer kleinen Unterbrechung nochmal fast 3 Stunden Programm für die Gäste bedeutete, bevor schließlich zum Abtanzen für die Saison "aufgespielt" wurde.
Was können wir aus dieser Saison mitnehmen. Wir sind ein toller Verein. Wir sind - wenn ich das so bemerken darf - für mich gefühlt alle ein gutes Stück weiter zusammengerückt. Hatte es in der Vergangenheit doch mitunter den Eindruck, dass wir einzelne Gruppen unter dem Dach eine Vereins sind, haben in diesem Jahr alle Aktiven wie die Rädchen in einem Schweizer Uhrwerk ineinander gegriffen. So soll es sein, so kann es bleiben!
Zum Ende unseres kleinen Saisonrückblicks darf der Dank nicht fehlen. Beim Danken ist das immer so eine Sache, vergisst man jemanden, dann wirkt das eigentlich gut gemeinte eher kontraproduktiv. Also machen wir es mal ganz förmlich. Danke an alle aktiven Mitglieder, die auf, neben, vor oder hinter der Bühne dazu beigetragen haben, dass diese Saison so lief, wie sie gelaufen ist. Danke auch an alle Gäste, die uns so treu und zahlreich während der Veranstaltungen besucht und die für die gute Stimmung im Saal gesorgt haben. Danke an das Hofbräu-Team um Ingo Fensch und vor allem Juliane Pietsch, die unsere Gäste umsorgt haben und daher auch ihren Beitrag zur guten Laune geleistet haben. Danke natürlich auch an alle Sponsoren, Förderer, Unterstützer, ohne die das ganze auf diesem Niveau gar nicht leistbar wäre.
Schließlich wollen wir aber auch denen danken, die sich - obwohl nicht einmal selbst Mitglied im Verein - eine ganze Saison ehrenhalber um das gute Gelingen der MKC-Veranstaltungen gekümmert haben: Da wäre zuvorderst "uns UBE" Bernhard Fritz zu nennen, der wirklich zu jeder Veranstaltung an den Technik-Reglern stand und dabei lange vor den Veranstaltungen in der Vorbereitung war. Dein Beitrag zum Erfolg unserer Saison ist herausragend. Danke auch an Lukas Kaufhold, der mit dem Herzen ja eigentlich bei einem anderen Karnevalsclub beheimatet ist - und uns trotzdem und selbst mit dem Arm in der Schlinge ebenfalls an der Technik unterstützt hat. Komplettiert wurde unser Technikteam, dem Minister Marco Schulz wie immer verantwortlich vorstand, durch Nachwuchstechniker Leon Illguth. Ohne euch wäre es ziemlich still und dunkel im Saal gewesen - das muss einfach mal herausgestellt werden.
Weiterhin geht unser Dank an Bärbel, die sich ebenso wie Altminister Wolfgang Georgi nebst seiner Gattin Ilona und Jutta Prack einen Kostümballabend an der Kasse verdient gemacht haben. Sie wurde dabei unterstützt von den Burschen des MBV. Und schließlich danken wir auch Paul und Jan-Luca, die unser Bühnentechnik-Team während der Kostümballe unterstützten.
An dieser Stelle wollen wir unseren Saisonrückblick dann auch schließen. Das letzte Wort gehört heute Abend unserem Präsidenten. Doch vorab hat der im Urlaub weilende Vize sein Saisonfazit gezogen:
"Ich für meinen Teil bin unglaublich Stolz auf alle Ministerinnen, Minister, Programmaktive, Techniker, Ehemalige, unseren Caterer, Unterstützer/innen in der Garderobe und am Einlass, ach, auf euch alle!!"
Dem ist nicht viel hinzuzufügen!
Drum bleibt alle närrisch, wir sehen uns in 271 Tagen hoffentlich alle gesund wieder.