MKC-Glossar

MKC Glossar

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Gerade für neue Mitglieder ist die Mitgliedschaft im MKC ein Buch mit 7 Siegeln. War man vorher schon Mitglied in einem Karnevalsverein, sind einem bestimmte Dinge vielleicht bekannt. Aber so ein Verein hat eine eigene DNA und die zu entschlüsseln, ist selbst für Wissenschaftler kein Kinderspiel.

Um Fragen auf die wichtigsten Antworten zu geben und damit den Einstieg in den MKC zu erleichtern, haben wir im MKC-Glossar die wichtigsten Begriffe unseres Vereins erläutert.

Aller Anfang ist schwer. Die Liste wird daher ständig erweitert.

Die Ausfahrt bezeichnet eine gemeinsame Wochenendfahrt von Vereinsmitgliedern.

Mitfahren kann eigentlich jeder, der sich rechtzeitig angemeldet hat. Termin für die Ausfahrten ist in der Regel ein Wochenende im September.

Organisiert wird die Ausfahrt durch einen Jung-Minister. Er bestimmt auch das Ziel der Ausfahrt. Die Organisation der Ausfahrt ist eine von 3 Aufgaben, die der Jung-Minister zum Beginn seiner Elferratszugehörigkeit erledigen muss, um als endgültig aufgenommen zu gelten.

Frauen mit schneeweißen Haaren, die es auf ihre alten Tage nochmal richtig krachen lassen, das sind unsere Dollen Ollen.

Die Dollen Ollen sind eine unserer Tanzformationen, der Name ist Programm. Nach den Bi-Vis, also den „Bis Vierzigern“ zählt eben nur noch der U-Hu. Diese Damen sind solche älteren Semester, aber sie haben immer noch mächtig Pfeffer im Hintern und sind daher trotz ihres betagten Alters immer noch ein Highlight auf unserer Narrhalla-Bühne. Doll und Oll. Und das Schlimmste, den einen oder anderen Minister haben sie fest im Griff, denn fernab des Karneval sind einige der Damen im „Hauptberuf“ Ministerbestimmerin.

Das Narrenlexikon spricht von der Prunksitzung als wichtigster Karnevalssitzung eines Karnevalsvereins, die das Motto der Saison verkündet - sagen wir vielleicht besser: verarbeitet.

Die öffentlichen Versanstaltungen, die man maskiert oder unmaskiert besuchen kann, den Charakter einer Revue, mit Tanz, Gesang, Musik und Büttenreden haben und bei denen nicht nur vom Sitzung leitenden Sitzungspräsidenten Prominente und alltägliche und politische Ereignisse des zurückliegenden Jahres aufs Korn genommen werden. Bei dem über allem der Elferrat thront.

Das Narrenlexikon beschreibt offensichtlich unsere Frühschoppen, denn genau das erwartet unsere Gäste morgens um 10:11 Uhr, wenn der MKC-Elferrat in die Narrhalla einmarschiert

Und natürlich wären wir nicht der MKC, wenn wir nur eine Prunksitzung in der Saison machen würden. Bei uns kann an 3 (in Worten: drei) Frühschoppen erleben, was der MKC an Tanz, Gesang und Bütt auf die Bühne zaubert. Überzeugen Sie sich selbst.

Nach der erfolgreichen Wahl als Minister muss der frisch gewählte noch 3 kaum lösbare Aufgaben bewältigen, um ein echter Vollwert-Minister zu sein:

1. Ausfahrt - Der Jungminister muss eine Ausfahrt für die Vereinsmitglieder mit einer Übernachtung organisieren.

2. Osterhase - Eine der langjährigsten Traditionen seit der Ministerweihe unseres heutigen Vizepräsidenten ist der Jungminister im Osterhasenkostüm, der durch unser schönes Örtchen ziehen und anschließend zur MKC-Osterfeier mächtig viel ?  haben muss!

3. Weihnachtsmann - Ähnlich dem Osterhasen gilt es auch bei dieser Aufgabe, die traditionelle Wichtelei der Minister anlässlich der jährlichen Jahresabschlussfeier des MKC der Jahreszeit entsprechend auszugestalten. „Ausgestalten“ heißt in diesem Fall nicht, dass man selbst den Mann in roter Jacke und Rauschebart geben muss, aber man muss dafür sorgen, dass einer da ist!

Ein absolutes Novum, welches wir in unserer 60. Saison erstmals begehen und dann als närrische Tradition auf immer und ewig fortführen werden, ist unser Kappenabend.

Der Impuls dazu kam natürlich vom Kopf unseres Vereins, den beiden Herren, die den Verein im Sinne des Gesetzes repräsentieren. Hatte der Vize den Impuls gegeben, aufgrund des coronarisierten Sommerfest-Ausfalls eine zünftige Saisoneröffnung für die Vereinsmitglieder als Ersatz anbieten zu wollen, sprudelten bei El Presidente gleich die Gedanken, wie man eine solche ausgestalten könnte. Das nennt man eben Ying und Yang.

Und so soll es dann am 14.11.20 ab 19.11 Uhr erstmals soweit sein. Ganz sauber mit Hygienekonzept und allem drum und dran, aber inhaltlich ein Abend voller Überraschungen. Das Konzept wird in den nächsten Wochen entwickelt. Aber soviel ist schon mal klar: Kappenabende gibt es nicht nur in Marbach, ein Kappenabend ist definitiv eine närrische Sache und insofern sind alle Narren hier garantiert richtig zu Tanz, Gesang und Bütt.

Im Sinne eines Save-the-Date sollten sich jedenfalls alle Vereinsmitglieder und Förderer diesen Abend zumindest schon mal freihalten.

Alljährlich am Rosenmontag absolviert eine Delegation des MKC die sog. Kappenfahrt. Was man sich darunter vorzustellen hat, ist recht leicht erklärt. Wir machen uns auf den Weg und bringen unsere karnevalistische Expertise In soziale Einrichtungen.

Kappenfahrt

Traditioneller Start der Kappenfahrt ist in unserer eigenen Narrhalla. Dann besuchen uns die „Marbacher Lausbuben“, die Kinder und Erzieher unseres örtlichen Kindergartens. Nach einem kurzen Einblick in den Karneval für die Kleinen steigen wir in den Bus, während die Kleinen ihre Rosenmontagsparty noch eine Weile weiter feiern.

Der Bus bringt uns dann in das Staatliche Förderzentrum 1 in der Bukarester Straße. Auch dort wird jährlich mit viel Engagement der Lehrer, Erzieher und natürlich der Kinder selbst eine Rosenmontagsparty auf die Beine gestellt, sogar ein Prinzenpaar hat die Schule, ganz wie beim großen Erfurter Karneval. Während die Minister den neuerlichen Stress einer weiteren kleinen Karnevalsveranstaltung links und rechts des Prinzenpaar erleben, haben unsere Mädels der großen und kleinen Garden sowie des Showballetts die Möglichkeit, den Feiergästen mehr von ihrem Können zu zeigen.

Kappenfahrt

Anschließend geht es weiter zum Christophoruswerk, genau genommen zu 2 Einrichtungen des Christophoruswerks. Hier weiß man ebenfalls Karneval zu feiern, mit unserem Elferrat als schmückendem Beiwerk und unseren Mädels auf der Bühne werden auch diese Feiern zu einem besonderen Moment. Ganz im Sinne des ‚Ihnen zur Freude, uns zum Vergnügen‘ dürfen wir auch hier jedes Jahr viel Dankbarkeit erfahren.

Die Kappenfahrt ist jedenfalls ein Muss im närrischen Terminkalender des MKC.

Es gibt ja immer wieder Leute, die meinen, wir in Marbach würden „Fasching“ feiern. Üblicherweise korrigieren wir dann und weisen darauf hin, dass man bei uns „KARNEVAL“ sagt. Aber warum eigentlich?

Eine ganz simple Begründung könnte lauten, dass wir Marbacher Karneval Club heißen und daher das Karneval feiern ebenso selbstverständlich ist, wie dass ein Fußballclub Fußball spielt. Obwohl, hat nicht sogar der große Fußballclub Bayern München auch eine Basketball-Abteilung????

Am Namen liegt es also nur bedingt und so schauen wir doch einfach mal, warum es im karnevalistischen Brauchtum neben dem Karneval auch den Fasching und die Fastnacht bzw. Fassenacht gibt.

Eines haben alle 3 gemeinsam, sie enden allesamt am Tag vor Aschermittwoch, dem Veilchendienstag. Warum Veilchen? Wie so viele Dinge im Brauchtum Karneval scheint man dies so exakt gar nicht zu wissen, ist man sich doch nicht mal beim viel populäreren Rosenmontag sicher, ob dieser auf die Blume zurückzuführen ist oder vielleicht doch eher, wie es Jacob und Wilhelm Grimm in ihrem Deutschen Wörterbuch beschreiben, eine Entstellung des „Rasen(den) Montags“, also eines tollen Tages. Egal, mit Nelkensamstag und Tulpensonntag mag die blumige Begründung jedenfalls auch für das Veilchen passen. Danach folgt in allen Fällen die Tristesse der Fastenzeit, weshalb alle 3 Begriffe darauf hindeuten, dass deren Wurzel im Christentum liegen dürften, ohne dass die Kirche - bei aller Sauferei, Völlerei, derber Scherze und sexueller Ausschweifungen - hierbei maßgeblich der Initiator gewesen sein dürfte.

Beim Beginn scheiden sich hingegen die Geister. Während die Fastnacht ursprünglich am 6. Januar begann, dem Dreikönigstag, beginnt unser Karneval bereits am 11.11. Unzweifelhaft sind wir demnach Karnevalisten und keine Fastnachtler.

Versuchen wir vielleicht noch, uns etymologisch zu erklären, warum wir eben Karneval feiern und nicht Fasching.

Der Fasching geht auf das mittelhochdeutsche ‚vaschanc‘, ‚vaschang‘ oder auch ‚vassang‘ zurück und wurde als „Ausschank des Fastentrunks“ verstanden. Jedenfalls dürfte dessen Ursprung im süddeutschen, bayrisch-österreichischen Raum liegen - und damit ja nicht in Marbach!?

Beim Karneval sind sich die Gelehrten auch nicht so sicher, ob er nun auf das lateinische ‚carrus navalis‘, das Narrenschiff, zurückzuführen ist, was bei feierlichen Umzügen mitgeführt wurde und somit die Tradition der närrischen Umzüge erklären könnte. Oder ist er mit dem ebenfalls lateinischen ‚carne vale‘, „Fleisch, leb‘ wohl‘, zu begründen, der auf die bevorstehende Fastenzeit hindeuten soll?

Man kann ja so lange nach einer Begründung suchen, bis man eine findet, die einem gefällt. Besonders gefallen hat hier die Erklärung von Hildegard Knoop auf planet-wissen.de, die schreibt: „Allerdings war den von der Aufklärung geprägten Bürgern das ‚pöbelhafte, dumpfe Treiben‘ der Massen ein Dorn im Auge. Und so machten sie sich daran, die ‚Lust zu öffentlichen Maskeraden in den gebildeten Ständen wieder hervorzurufen‘, also die Straßen für das Bürgertum zurückzuerobern. Das war die Geburtsstunde des Karnevals, wie die Fastnacht von den höheren Ständen seit dem 18. Jahrhundert genannt wurde.“ Und das Ganze bezeichnet sie noch als „Romantischen Karneval“.

Und damit haben wir auch schon die Erklärung: Wir MKCler sind aufgeklärt (zumindest unsere Jugend- und Erwachsenen-Riegen), mögen weder pöbelhaftes noch dumpfes Treiben (Niveau ist keine Hautcreme, sondern unser Anspruch), wir haben Lust, das Brauchtum Karneval unserem kultivierten Publikum zu vermitteln und haben hierbei stets einen hohen Stand, oder besser Stellenwert, in der Erfurter Narrengemeinde eingenommen. Naja, und dann passt auch der Wolfgang Fierek noch hervorragend mit der Resi dazu, die er mit dem Traktor abholt: „... und dann spui‘ mer Mundharmonika, denn romantisch sin‘ mer ja a‘ !“

Und genau deshalb feiert der Marbacher Karneval und eben keinen Fasching und keine Fastnacht!

Ob "Kölle Alaaf" oder "Mainz Helau", ja selbst in unserem Marbacher Vorort Erfurt grüßt man wie die meisten Narren in der Republik. Der Narrenruf ist eines der Wesenselemente des Karneval.

Der MKC ist aber etwas Besonderes, das war er schon immer und wird es wohl auch bleiben. Daher ist es auch fast selbstverständlich, dass wir einen eigenen Schlachtruf haben. Zugegeben, exklusiv haben wir unseren Schlachtruf nicht, denn das Festkomitee Erfurter Karneval hat ihn auch und sogar bei unserer Bundes-Angie in Berlin grüßt man so:

Und was ruft man nun in der närrischen Hochburg des Erfurter Karneval? "Marbachia Heijo", was sonst!

Woher das ‚Heijo‘ kommt, ist noch eines der karnevalistischen Rätsel, die unser MKC-Diplom-Archivar Harald Dressler nochmal nachrecherchieren muss. Vielleicht gibt es ja auch noch Zeitzeugen, die davon berichten können. Da im Brauchtum Karneval allerdings vieles gar nicht abschließend geklärt sein soll, hier unsere 2 Theorien:

1. Heijo steht für Heiterkeit & Jokus, so, wie man es in Berlin herleitet, vgl. z. B. Deutsche Welle. Eine plausible, aber irgendwie auch langweilige Begründung. Irgendwie schöner ist die:

2. Der erste Erfurter Karnevalsprinz soll Hajo, also Hans-Joachim gehießen haben. Stellen Sie sich vor: Hajo wird inthronisiert, der Sitzungspräsident hat schon richtig einen im Tee, die Zunge ermüdet. Plötzlich ist er dran: „... und so taufe ich dich auf den Namen Prinz.... [kurze Gedankenpause, wie hieß der Kerl nur, oh Gott, hätte ich nur nicht soviel getrunken. HAJO, HANJO, HEIKO??? Aber jetzt] ...HAIJO!“

Der Schlachruf war geboren, in Schriftsprache schrieb man fortan „Heijo“ und wir haben eine Geschichte, mit der sich noch unsere Enkel an Prinz Heijo erinnern werden! ?

Der erste Marbacher Prinz war übrigens ein Karl-Heinz, also der war es nicht. Obwohl, das war ein Schulz, vielleicht geht am Ende die Tradition des Schulzens auch noch auf unseren Verein zurück????

 

Minister beim MKC, also ordentliches Mitglied oder auch Mitglied des Elferrates wird man auf Antrag.

Wer jetzt glaubt, man müsse eine mehrseitige schriftliche Bewerbung verfassen, der irrt. Schriftlich geht da gar nichts. Der Ministeranwärter muss vielmehr in einer Versammlung seinen Antrag auf Mitgliedschaft im Elferrat mündlich erklären. Vielleicht noch kurz darlegen, wer man eigentlich ist und welche Gründe dafür sprechen, Minister im MKC sein zu wollen.

Der Elferrat stimmt dann über die Aufnahme ab.

Üblicherweise hat ein Ministeranwärter ein sogenanntes Probejahr zu absolvieren. Dies dient dem Umstand, dass der Ministeramt natürlich mit hohen Würden verbunden ist, allerdings auch mit einigen Verpflichtungen. Aus diesem Grund soll der Ministeranwärter im Probejahr die Möglichkeit erhalten, eine Saison von A-Z mitzumachen, kennenzulernen, worauf und mit wem man sich einlässt und ob der damit Aufwand für den Anwärter auch über die Euphorie der ersten Veranstaltung hinaus auf lange Sicht gerechtfertigt ist.

Der Elferrat kann natürlich auch die Aufnahme ohne Probezeit beschließen, insbesondere, wenn der Anwärter ggf. durch aktive Mitarbeit im Verein oder besondere Verdienste um diesen bereits unter Beweis stellen konnte, dass Elferrat und Anwärter sowie die Würde des Ministeramtes zueinander passen.

Ein weiteres Event, was unsere Jungminister lieben, wenn sie es denn organisieren. Ach was, alle MKCler lieben Ostern. Warum? Na weil uns da ein richtiger Hase gezeigt wird! Ein MKC-Hase, ein Jungminister in Plüsch.

Die lange Tradition der MKC-Hasen ist eigentlich eine Geschichte großer Irrungen und Wirrungen. Denn vor einigen Jahren, als unser heutiger Vereins-El-Presidente selbst noch im Range eines Jungministers war (es muss die Zeit gewesen sein, als das Fernsehen farbig wurde), wurde er - salopp gesagt - verschaukelt.

Man berichtete ihm von einer Tradition, wonach schon zu Zeiten des Ortsclubs zum festen Brauchtum gehörte, dass junge Narren-Burschen des Ortes in seltsame Hasengewänder gewandelt durch Marbach zogen.

So tat es denn auch unser El-Presidente, er zog sich das Kostüm unserer Ahnen an, packte die Kiepe auf den Buckel und schritt die Elferrats-Adressen des Ortes ab. Bis er denn schließlich das Geströdig erreichte, das Marbacher Zonen-Randgebiet, und bei unserem Minister Uli eines besseren belehrt wurde. Wie in jedem mittelprächtigen amerikanischen Film standen alle Minister und Frauen im Dunkeln, schalteten ihm ein Licht an, riefen Überraschung und ...

Die vorher nur virtuelle Tradition eines Vereins-Osterhasi war begründet. Seither haben es alle hinter sich gebracht, einmal in voller Montur durch Marbach zu hoppeln. Und hey, am Anfang kostet es Überwindung, aber der folgende Abend ist es allemal wert.

Denn dann kommen ja die Vereinsmitglieder zusammen, um (i.d.R. am Gründonnerstag) die Auferstehung zu feiern. Gut - nach allen christlichen Riten ist das ein bisschen früh, vor Karfreitag bereits aufzuerstehen. Dann deklarieren wir es eben als „Närrisch Ostern“. Aber es ist halt ganz MKC.

Und wie das so ist mit den sich fortentwickelnden Traditionen, das absolute Highlight ist eigentlich die Jungminister-Osterhasen-Instruktions-Schulung. Alle, die schon mal dabei waren, wissen, wovon wir reden!

Bevor wir weiter große Worte darüber verlieren: Jungminister werden, Ritual meistern, der Rest kommt von allein

Seit unserer 257. Ausfahrt ein fester Begriff in unserem Vereinsvokabular. Wir saßen im Eckhoff-Theater zu Gotha im Friedenssteiner Schloss im Rahmen unserer Hüttenfahrt.

Während der Schulung durften wir erfahren, dass der Namensgeber des Ekhoff-Theaters seinerzeit mit niemand geringerem als Johann-Wolfgang von und zu Goethe über die Theaterkunst zu jener Zeit philosophierte und die beiden dabei Wein regalierten, also den Weinkeller leerten.

Seither ist es ein feststehender Begriff in unserer Vereinskommunikation, dass man beim MKC regaliert.

Ein ganz wesentliches Accessoire des stattlichen MKC-Ministers ist eine rote Jacke oder vielleicht noch besser ein rotes Jackett bzw. Sakko mit schwarzem Kragen, Revers und Ärmelbündchen.

Die wohl größte Herausforderung für den Jungminister ist die rechtzeitige Entscheidung vor der Saison, Minister sein zu wollen. Denn die roten MKC-Jacken kommen keineswegs von der Stange und können mit Amazon Prime von Heute auf Morgen bestellt werden.

Die Jacken werden alle handgefertigt und maßgeschneidert durch unsere Haus- und Hofschneiderin Doris Denich.

Da die Jacken von vornherein Eigentum des Jungministers sind und dieser die Jacke auch behält, sofern er nicht mehr Mitglied des hohen Rates sein sollte (man kann sich das kaum vorstellen, aber theoretisch kann es so kommen), ist der Jungminister selbst dafür verantwortlich, sich ein solches Jackett Schneidern zu lassen. Und rechtzeitiges Kommen sichert da das passende Sakko beim ersten Ein- oder Aufmarsch eines Ministerneulings. Natürlich stellen wir für unsere Jungminister den Kontakt zu Doris her, es wird bei uns niemand allein oder im Regen stehen gelassen.

Wie bei jedem Karnevalsverein beginnt natürlich auch beim MKC die Saison am 11.11.

Der Startschuss muss allerdings nicht immer um 11:11 Uhr fallen. Die Saisoneröffnung machen wir nicht allein für uns, sondern auch für unsere Freunde, Unterstützer, unsere Marbacher Mitbürger. Daher ist es uns wichtiger, dass die Besucher unserer Saisoneröffnung möglichst zahlreich erscheinen können. Insofern orientieren wir uns bei der Startzeit an der Vereinbarkeit von Karneval und Beruf. An Samstagen und Sonntagen starten wir demnach um 11:11 Uhr, an allen anderen Tagen erst um 18:11 Uhr.

Traditionell wird zur Saisoneröffnung die Flagge am Rondell vor dem Schlösschen gehisst, das Marbacher Schlösschen ist für die Eröffnung auch unser "Basislager", in dem wir uns auf die Veranstaltung vorher einstimmen und danach gebührend ausklingen lassen. Natürlich entreißt unser Präsident der Ortsteilbürgermeisterin auch den symbolischen Schlüssel für die Ortsteilverwaltung, schließlich ist die 5. Jahreszeit die einzige im Jahr, wo man es nicht für ungewöhnlich hält, wenn die Narren regieren.

Da der MKC-ler von Hause aus kein Leisetreter ist, wird die Saison auch ordentlich eingeläutet, besser eingefeuert. Denn unsere befreundeten Kanonenschützen Schmira sind stets mit schwerem Gerät mit von der Party. Naja, und weil sie eben Kanonenschützen sind, knallt es eben auch ordentlich.

Das Schönste am MKC...

...sind die sagenhaften Auftritte unseres großen Showballetts.

Die Mädels sehen nicht nur gut aus in ihren Kostümen, mit Hologramm-Glitter und was weiß ich nicht alles, was wir in der Saison so an Schminkzeugs benötigen.

Doch wer sie einmal hat tanzen sehen, der weiß: diese Mädels würden auch ungeschminkt überzeugen. Sieht halt geschminkt nur noch besser aus - das Auge guckt ja bekanntlich mit!

Showballett
Es ist aber einfach sagenhaft, wie sie sich in jedem Jahr fernab des klassischen Gardetanzes Formationen einfallen lassen, die das DDR-Fernsehballett auch nicht besser auf die Bühne bringen würde.

Sollte der Leser nun meinen, die beim MKC würden übertreiben, das sagen die nur, weil die Mädels ja eine vereinseigene Tanzgruppe sind, dem sagen wir nur: Selbst anschauen und staunen!

Übrigens: sollte jemand in der einen oder anderen Akteurin eines unserer Gardemädels wieder erkennen, dass sind die Zwillingsschwestern. Wir haben natürlich ein Showballett UND eine Garde! ?

„Ich frage Sie: Wollen Sie, dass er sich selbst hineintanzt?“ So oder so ähnlich könnte man ihn anmoderieren, unseren Sitzungspräsidenten. Denn so oder so ähnlich macht er das in seinem Job auch.

Gibt man bei Google „Sitzungspräsident“ ein, könne der Eindruck entstehen, dass irgendein Volker W. diesen Begriff erfunden hätte oder es sich hierbei um eine von diesem markenrechtlich geschützte Wortmarke handeln würde.

Sucht man ein bisschen weiter, findet man dann auch andere Erläuterungen, denn der Sitzungspräsident ist eine der zentralen Figuren bei Prunksitzungen und damit auch bei unseren Frühschoppen. Er führt unsere Gäste durch‘s Programm und moderiert die Veranstaltungen. Er sorgt für ein geordnetes Erscheinungsbild des Elferrates, wenn sich die Narren zur Begrüßung der Programmteilnehmer erheben und möglichst gemeinsam zum Narrengruß ansetzen.

SitzungspräsidentUnd er ist es auch, der die prominenten Gäste begrüßen, die saisonalen Orden verleihen und die liebreizenden Prinzessinnen und Gardemädels „busserln“ darf. Wer allerdings meint, dass genau deswegen der Sitzungspräsident den geilsten Job von allen hat, sollte sich bitte vor Augen halten: Er ist auch derjenige, der seine Muttersprache bis zum Schluss klar artikulieren und kommunizieren können muss, da heißt es also schnell mal: Wasser statt Wein zu predigen, ähhh... Wasser statt Bier zu trinken. ?

 
Unser Sitzungspräsident ist übrigens kein geringerer als El Presidente himself, unser Andreas Schulz, hier bei der Begrüßung der Erfurter Europaparlamentsabgeordneten Marion Walsmann.

Das Sommerfest ist DAS Highlight des MKC außerhalb der Saison, exklusiv für unsere Mitglieder, Sponsoren und Freunde.

Zwischen Ende der alten und Beginn der neuen Saison fallen auch die hartgesottensten MKC-ler zunächst in eine Art außersaisonaler Lethargie. Die abgelaufene Saison war intensiv, die neue ist noch so weit weg. Das Sommerfest liegt ungefähr in der Mitte zwischen Saisonbeginn und -ende. Es ist daher eine Art Initialzündung. Mit den Planungen und Vorbereitungsarbeiten für das Sommerfest werdem wir quasi wieder wachgeküsst.

Das Wiedersehen unter uns Narren macht Vorfreude auf eine neue Saison, mit guten Gesprächen, einem bunten Programm und natürlich ausreichend Speis' und Trank wird auch das Sommerfest - ganz MKC-like - eben zünftig gefeiert. Und das Sommerfest ist eine gute Gelegenheit, einmal Danke zu sagen. Danke an unsere treuen Mitglieder und Sponsoren, ohne die ein Verein weder existieren noch Veranstaltungen auf MKC-Niveau "abfeuern" könnte.

Ihr Stammtisch steht auf der MKC-Bühne. Es ist also keineswegs so, dass man sich täglich in der Kneipe am Stammtisch treffen muss, um ein Stammtischbruder zu sein.

Die Stammtischbrüder sind seit einigen Jahren fester Bestandteil des MKC-Programms. Wann immer es singender Naturtalente bedarf, werden sie gerufen: Sie sind der sog. „Icebreaker“ im Frühschoppen-Programm, wenn die Gäste morgens um 10:38 Uhr noch etwas nüchtern dem Programmgeschehen folgen, sie stehen bereit als Mäckys Enkel, wenn dieser selbst gerade nicht im närrischen Dirilirium ist und sie stimmen das Finale ein, bevor kurz drauf der ganze Saal „Marbach, mein Marbach lob’ ich mir“ singt.

Stammtischbrüder

Sie singen Lieder über gut schmeckendes Bier, Federvieh von einem südamerikanischen Gewässer, den Dilettanten im Erfurter Rathaus, sie versau‘n die Norm, sind locker vom Hocker und gehen eigentlich nur in die Kneipe, damit das Weib daheim mehr Platz für‘s Homework hat.

Ihre Besetzung hat über die Jahre immer mal wieder gewechselt, ihre närrisch-musikalische Mission ist stets gleich geblieben.

Die Stammtischbrüder in ihrer aktuellen Zusammensetzung: Michael Siegel, Harald Dressler, Marcus Cizek und Wolfgang Mahrle (v.l.n.r.)

Das Pendent zur Versammlung, quasi die „dienstliche Veranstaltung geselliger Art“.

In regelmäßigen Abständen, leider nicht ganz so regelmäßig wie bei der Versammlung kommen die Vereinsmitglieder zu Vereinsabenden zusammen.

Ist ein solcher einberufen, starten wir um 19:11 Uhr. Im Vereinsabend steht, wie es der Name schon vermuten lässt, weniger das Formelle im Fokus, sondern einer unserer satzungsmäßigen Zwecke, nämlich geselliges Beisammensein der Vereinsmitglieder. Damit dürfte der Inhalt der Vereinsabende auch schon hinreichend beschrieben sein: es geht um das Vereinsleben in seiner schönsten Form.

Die Versammlung ist die Zusammenkunft der ordentlichen Mitglieder des Vereins. Sie findet in der Regel ein Mal im Monat, üblicherweise am letzten Freitag im Monat um 20:11 Uhr im Vereinsheim statt.

In der Versammlung werden die wichtigsten Angelegenheiten des Vereins abgestimmt, offene Fragen diskutiert, Termine besprochen und, und, und. Es klingt im ersten Moment trockener als es eigentlich ist.

Natürlich sind auch andere Vereinsmitglieder hierzu als Teilnehmer zugelassen, wir wollen als Minister schließlich nicht im eigenen Saft kochen, sondern unsere Mitglieder mitnehmen.

Übrigens: Auch Interessierte an einem Engagement im und für den Verein sind bei Versammlungen herzlich Willkommen!

Das Jahresende ist ein guter Zeitpunkt, nochmal zusammenzukommen, besinnlich-unterhaltsame Stunden gemeinsam zu verbringen, bevor dann nach dem Jahreswechsel relativ schnell wieder in den Saisonvorbereitungs-Modus schalten.

So feiern wir traditionell gemeinsam Weihnachten beim MKC. Während Essen und Trinken Leib und Seele zusammenhält, muss - organisiert oder verkörpert durch einen Jungminister - der alte Mann mit der Roten Jacke und dem Rauschebart (nein, an dieser Stelle ist nicht unser Uli H. gemeint) mit Sack und Rute beim MKC ‚einreiten‘. Gut, die Rute gehört mehr um kompletten Kostüm, die braucht man bei den stets braven Mitgliedern des MKC natürlich nicht.

Die Wichtelgeschenke werden verteilt, es wird gesungen, gelacht, gequatscht und sich einfach ein schöner Abend gemacht.

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