Backstage-Hinter den Kulissen

63 BackstageHuette

Für ihn gibt es keine Tabus. Keine Story bleibt bei ihm unentdeckt.
Er ist der Günter Wallraff des MKC. "Ganz unten", "ganz hinten", aber vor allem "ganz nebenbei" enthüllt er,
was Sie schon immer über den MKC wissen wollten, doch bisher nie zu fragen wagten.
So ist Hütte Backstage!

 

Annette Cizek

Die Saat, dass Annette Mitglied im MKC werden sollte, wurde quasi zu einer Zeit ausgestreut, als keiner der Beteiligten damit rechnen konnte. Marcus, ihr in Marbach allseits bekannter Mann, war nämlich einst Streuengel beim ehemaligen MKC-Präsidenten. Und dieser Umstand war wohl auch der Grund, weshalb die Eheleute Marcus und Annette Cizek von eben jenem Altpräsidenten Jahre später zum Neujahrsempfang des Marbacher Karnevalvereins in der Saison 2016 / 2017 eingeladen wurden. Ein Event, was der Autor übrigens auch nur vom Hörensagen kennt. 

Jetzt kann man spekulieren, ob es an dem reichlichen Alkoholgenuss an einem Abend der Vorsaison lag, dass Marcus zu diesem Zeitpunkt schon außerordentliches Mitglied beim MKC geworden war. Ebenso kann man spekulieren, ob sein weiterer Werdegang im MKC der Spontaneität an diesem Tag geschuldet war oder der Entschluss schon lange im Ehegatten schlummerte. Fakt ist, dass dies als Aufnahmetag von Marcus in den Elferrat des Vereins in dessen Chronik eingegangen ist. Und eine Ehefrau folgt im Normalfall dem Ehemann, wohin dieser auch geht. Oder gibt es da Einwände diverser Leser zu dieser These?

Annette war also quasi auch zeitgleich Mitglied im Verein. Dabei wollte sie aber nicht nur die Ministerfrau oder wie man es in Handwerkerkreisen auch kennt, die  mithelfende Ehefrau, sein. Also schloss sie sich gleich aktiv den Dollen Ollen an und tanzte dort 3 Jahre mit. Sie war eigentlich immer, so wusste sie mir zu berichten, vor den Auftritten mehr aufgeregt als entspannt. Vorfreude kam selten so richtig auf, die Freude nach dem gelungenen Auftritt dagegen um so mehr. Zudem war die Geselligkeit in der Gemeinschaft, die sie genoss, die beste Medizin gegen ihr Lampenfieber. Eine schwere Krankheit, die sie ereilte, war Schuld für ihr verhältnismäßig zeitiges Karriereende als prima Ballerina.

Und wie sie sich von eben dieser Krankheit nicht unterkriegen lässt und Wege dagegen findet, so fand sie auch ihren neuen Platz im Verein und fühlte sie sich seither für die Garderobe des Publikum zuständig. Der Spruch „Kleider machen Leute“ ist aber hier fehl am Platze, denn bisher ist jeder aus dem Publikum immer mit den Kleidern nach Hause gegangen, mit denen er auch gekommen ist. Dies gilt zumindest für den Bereich der Garderobe, den sie zu den Veranstaltungen des MKC beaufsichtigt. Wenn dieser oder jener Minister, wie geschehen, mal ohne Mütze, Jacke o.ä. nach Hause kam, gab es andere Gründe dafür.

Zu Hause ist sie auch erster Ansprechpartner, Mitideengeber und „Kritiker“ für die Texte im Bühnenprogramm ihres Mannes Marcus. Das ist nicht immer leicht, weiß sie augenzwinkernd zu berichten. Denn bei „Ein Mann – ein Wort, mein Mann – ein Wörterbuch“ ist es schwer, überhaupt zu Wort zu kommen, fügte sie lachend hinzu. „Aber manchmal akzeptiert er auch einen meiner Vorschläge.“, so Annette. 

Auch aktiv backstage bringt sie sich neuerdings zusätzlich in die Vereinsgemeinschaft ein, in ihrer Backstube wird der Kuchen zubereitet, mit dem wir seit einigen Jahren das Prinzenpaar zu dessen Besuch bewirten. Und sie zauberte in der vergangenen Saison Tischdeko-Accessoires für die Kostümbälle nicht aus dem Hut, aber aus ihrer kreativen Ader. Und daran findet sie zunehmend Spaß. So wie ich richtig Spaß fand, mich mit dieser immer freundlichen Frau zu unterhalten. Das haben ihre Eltern schon zu ihrer Geburt gewusst. Denn ihr Vorname AnNETTE kann kein Zufall sein, sondern konnte nicht treffender von ihnen gewählt werden für die „nette Anne“.

Birgitt Wellsow

Die Liebe zum Marbacher Karneval wurde Birgitt quasi schon mit in die Wiege gelegt, ohne allerdings mit der Muttermilch eingeflößt zu werden. Denn nicht die Mama, sondern ihr Papa war einst Gründungsmitglied des MKC.

Und so ist sie nun bereits 42 Jahre im Karnevalsverein ihres Heimatortes aktiv. 

Dass Mädchen dabei in der Tanzgarde beginnen, ist so ungewöhnlich nicht. Das Besondere an ihrem Beginn ist allerdings der Umstand, dass ihre Gardemädchen-Tanzgruppe mit den Mädchen ihrer damaligen Schulklasse identisch war. Sie hätten also auch theoretisch im Sportunterricht trainieren können. Wie passte das auf die kleine Bühne im damaligen kleinen „Schlösschen“? „Wir waren eben eine kleine Klasse“, klärt Birgitt auf. Sie sprang sogar ein Jahr als Gardemajor ein, weil die Stammbesetzung eben für diese Zeit vom Major zum Gefreiten „degradiert“ wurde oder besser gesagt, vom karnevalistischen zum Wehrdienst wechseln musste. 

Einen Gardemajor findet man heute übrigens ebenso wenig im Marbacher Karneval wie einen Karnevalsprinz inkl. -prinzessin. Aber Birgitt ist nicht nur eine ehemalige Karnevalsadlige in Marbach, sondern wohl die Einzige im MKC, die in beide nicht mehr existente Rollen schlüpfen durfte. Zudem hatte sie noch das Glück, dass sie Prinzessin in der Wendesaison 1989 / 90 war. 

Der Höhepunkt ihrer Regentschaft war dabei die Fahrt von Vertretern der damaligen Erfurter Karnevalsvereine in die Partnerstadt und Karnevalshochburg nach Mainz, zehrt sie heute noch von diesem besonderen Erlebnis. 

Es folgte für sie die Mitgliedschaft im Ministerfrauenballett, das sich nach vielen erfolgreichen Auftritten und tollen Erlebnissen altersbedingt auflöste. Bei dieser Tanzgruppe standen nämlich nicht nur Spaß, sondern auch hoher  künstlerischer Wert auf der Agenda. Und irgendwann war so der Zeitpunkt gekommen, wo sich der Altersunterschied der Ministerfrauen (ca. 10 – 15 Jahre) bemerkbar machen sollte. Die älteren Damen wollten und konnten nicht mehr weitermachen, die „Jungfrauen“ schon. Und wie löst man dieses Problem? Man sucht sich ein paar passende Tänzer und gründet eine neue goldene Ära. Die Golden Girls & Boys waren geboren. Noch heute kennt man sie, nur unter anderem Namen und natürlich anderer Besetzung: Die BiVis und die Womanizer. Die „bis Vierzigerinnen und die Frauenversteher“ möchte der Autor für alle die ergänzen, die des Englischen und der Abkürzungen nicht mächtig sind. Und bevor hier Fragezeichen beim Leser über das Alter der aktuellen Tänzerinnen entstehen sollten, möchte ich erklären: 50 ist das neue 40. Oder wer fragt denn eine Frau schon nach dem Alter?

Aber Alter hin, Alter her, im Februar 2013 war für die Golden Girls & Boys Schluss und somit für Birgitt die letzte Zeit als Programmaktive beim MKC beendet. 

Natürlich ist sie dem Verein bis heute treu und erhalten geblieben, wenn auch nur noch als Aktive. Als Verantwortliche für die Getränkeversorgung auf der Bühne und in der Bütt zog sie sich bereits zu Schlösschen – Zeiten aus dem Rampenlicht zurück. Aber die Jüngeren im Verein kennen sie seit rund einem Vierteljahrhundert nur als Protokollantin, erst jahrelang für den Vorstand tätig, seit 5 – 6 Jahren nun für den gesamten Elferrat. Allerdings ist diese Bezeichnung zu kurz gefasst, denn nur „Wer schreibt, der bleibt“, trifft für sie nicht zu. Sie ist auch „Blumenmädchen“, nicht zu verwechseln mit Streuengel, und die Empfangsdame für die VIPs und Sponsoren zu den Frühschoppen in der Marbacher Narhalla, ohne den roten Teppich auszurollen.  

Und zum Kostümball 2024 ging für sie auch noch ein bis dato unerfüllter Traum in Erfüllung. Sie tanzte gemeinsam mit ihrer Tochter in einer Golden Girls Revival / Bivis / Garde / Dollen Ollen – Formation. Aber das, so sagt sie ohne Wehmut, bleibt eine Einmaligkeit.

Michael Panse

Die Kombination Politik und Karneval wurde ihm schon in Jugendzeiten vorgezeichnet, wie Michael zu berichten weiß. Die alljährlichen Fernsehsendungen „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“, die von zahlreichen politischen Büttenreden geprägt waren, hatten es ihm angetan. Auch an das Outfit seines Vater, der häufig mit einer Narrenkappe ausgestattet, ohne je Mitglied eines Vereins geschweige denn eines Elferrates gewesen zu sein, kann er sich noch gut erinnern. 

Wen wundert es da noch, dass ihn sein erster „Ausritt“ als junger Politiker zum Rosenmontagszug 1990 nach Mainz führte? Und die Kirsche auf der Torte wurde ihm noch am selben Abend in Form einer Abendsitzung in der Erfurter Partnerstadt präsentiert. Ein für ihn unvergessener Tag, wobei er heute noch betont, dass die damals für einen Ossi noch ungewohnte Autofahrt von Erfurt nach Mainz für ihn das Anstrengende an diesem Tag war.   

In einer anderen deutschen Karnevalshochburg , nämlich Köln – Bonn, hatte er Ende der 90er Jahre noch ein Karnevalserlebnis der besonderen Art, das ihn heute noch schmunzeln lässt. Damals in Bonn lebend, wunderte er sich, als sich all seine einheimischen Mitarbeiter am Vortag des Weiberfaschings bis Aschermittwoch verabschiedeten. Als er erstaunt darüber zu bedenken gab, dass nicht einer von ihnen einen Urlaubsschein eingereicht hätte, wurde er insofern eines Besseren belehrt, dass alljährlich die betreffende Woche am Rhein quasi mit Berufsverbot belegt ist. Die Kölner Jecken praktizierten also schon immer, was man heute unter work live balance versteht. 

Die Basis war also gelegt und der Rest war ein Zusammentreffen der „Elemente“, die Michael Panse zum Minister im MKC werden ließen. Zum einen kam in den 90er Jahren häufig ein Vogel nach Marbach geflogen, sprich der damalige Thüringer Ministerpräsident war Stammgast beim MKC. Unter seinen Fittichen hatte er dann eines Tages auch erstmalig seinen Nestling, den jungen Landtagsabgeorneten Michael Panse. Und wen traf er DA in Marbach? Seinen langjährigen Freund und Wegbegleiter vom DA, vom Demokratischen Aufbruch, Michael Siegel. Und da der damalige Präsident des MKC, Andreas Schulz, schon längst erkannt hatte, dass die Verbindung des Vereins zur Politik genauso wichtig ist bzw. sein kann wie der gute Kontakt zur Wirtschaft, war es naheliegend, dass Michael Panse zum Ehrenminister des MKC ernannt wurde. Dass Altpräsident Schulz beim Marbacher Karneval als Till Eulenspiegel zu den Sitzungen mit politischen Bütten glänzte, rundet das Bild ab. Diese Zeit der Ehrenmitgliedschaft, so weiß Michael heute zu berichten, war für ihn die schönste Zeit beim MKC. Zum einen war er gleichzeitig auch Ehrenmitglied beim KCA und Mitglied beim FACEDU (Ist bestimmt für einen CDUler ein MUSS?), was ihn viele Karnevalsveranstaltungen in Erfurt besuchen ließ. Andererseits nutzte er seine politischen Kontakte, um Gutes für den Verein zu bewirken. Auch wenn der damalige Erfurter OB Manfred Ruge als der „Macher“ für das Sport- und Vereinszentrum gilt, so hat er doch dafür Helfer und Unterstützer aus seiner Partei, dem Stadtrat und seiner Fraktion gebraucht, wobei ein Michael Panse einen hohen Anteil hatte.

Der Schritt vom Ehrenmitglied zum „normalen“ Minister beim MKC war dann ein naheliegender, den Alt-Präsident Andreas Schulz forcierte. Allerdings hat Michael die Arbeit als Minister v.a. zeitlich unterschätzt, wie er heute selbstkritisch anmerkt. Denn in seinen Hochzeiten war er in bis zu 18 Vereinen politisch, ehrenamtlich und / oder beratend aktiv. So blieb es für ihn beim MKC bei 2-3 aktiven Auftritten zu Kostümbällen. Dass es sich dabei um politische Sketche handelte, ist beim Blick auf seine Historie selbstredend. 

Auch seine Verantwortung als Zugminister beim MKC war aus Zeitgründen nur von kurzer Dauer, wie er bedauert. Allerdings möchte man aus aktuellem Anlass anfügen, dass die Gefahr besteht, dass dieser Posten in den Erfurter Karnevalsvereinen eh ersatzlos gestrichen wird, wenn es keinen Erfurter Karnevalsumzug mehr gibt. Eine mehr als traurige Entwicklung in der Stadt, möchte der Autor anfügen.

So ist Michael Panse heute noch Minister beim MKC und dort quasi ein Stammtischler. Denn dass er die Frühschoppen aufmerksam am Ministerratstisch auf der Bühne verfolgt, ist quasi gesetzt.

Hans-Joachim „Hanjo“ Och

Ein kleiner Junge prahlt zu einem anderen: „Mein Opa fährt ein großes Auto und hat immer viel Geld in der Tasche.“ Daraufhin der andere schlagfertig: 

Klar, mein Opa ist auch Busfahrer.“

Dieser Kalauer ist bekannt und fällt mir immer wieder ein, wenn es um einen Busfahrer geht. Und um den geht es in den nächsten Zeilen, man kann sagen konkret um den MKC – Busfahrer Hanjo. 

Hanjo, ein gebürtiger Gothaer, hat hinter dem Buslenkrad sitzend schon alles gefahren … städtischen Linienverkehr, Überlandlinien, Tages- und Mehrtagestouren im In- und nahen Ausland, Sonderfahrten, die berühmt berüchtigten Rentner-Kaffeetouren in die Pampas, wo die ahnungslosen Ossies mit überteuerten Rheumadecken und sonstigem Sperrmüll eingedeckt wurden.

Selbst mit der Straßenbahn hat er einst eine Magdeburger Fußballschar von der Grubenstraße zum Hauptbahnhof fahren müssen. Und das war, so weiß er zu berichten, sein schlimmstes Erlebnis. Wusste er doch nicht, in welchem Zustand er und seine Tatra-Bahn je am Bahnhof ankommen werden. Dagegen sind die jährlichen Ausfahrten mit dem MKC auch für ihn ein schönes Erlebnis. Und die Fahrten zur Karnevalssitzung des Partnervereins nach Mihla sind total entspannt, weil auf der nächtlichen Heimfahrt er der einzige ist, der nicht schläft. Klar, schlimmer wäre es anders herum. Dabei war die Entspannung, sprich die Lenk- und Pausenzeiten denen Busfahrer unterlegen sind, der Grund, warum er überhaupt zu diesem „Posten“ kam. Denn anfangs war Hanjo „nur“ der Zweitfahrer, weil der Erstfahrer, ein ehemaliger Minister des Vereins, nur Lenkzeit für die Hinfahrt hatte. Aber in den letzten 10 Jahren war Hanjo dann Erst- und Zweitfahrer in einer Person und hielt trotzdem seine Lenk- und Pausenzeiten ein. Und in all diesen Jahren hat er die karnevalistischen Besatzungen immer und bei jedem Wetter unfallfrei und ohne Vorkommnisse an ihre Ziele und wieder nach Hause gebracht. Die dabei angefallenen Stunden hat nie einer gezählt, die gefahrenen Kilometer nie einer gemessen. Aber es war kein Kilometer zu viel dabei, obwohl Hanjo die Fahrten fast ausschließlich ohne Navi gefahren ist. 

Und noch eine Besonderheit darf Hanjo wohl einzig für sich in Anspruch nehmen. Er ist garantiert das einzige langjährige männliche MKC – Mitglied, das selbst nie Minister war? Oder gibt es Gegenstimmen?

Der Zufall wollte es, dass der Autor die letzte Ausfahrt, die Hanjo für den MKC gefahren ist, organisieren durfte. Und der Zufall wollte es zudem, dass uns dabei die 1. Etappe in seine Geburtsstadt nach Gotha führte. Dass uns dabei sogar der Oberbürgermeister der Stadt empfangen hat, war allerdings dann kein Zufall mehr, bildete aber einen passenden Abschluss für seine letzte Ausfahrt für und mit dem MKC. Der Kreis hatte sich geschlossen.

Anm. der Redaktion: Die eigentlich planmäßig letzte Ausfahrt von Hanjo war dann doch nicht die letzte. Hanjo hat es all den großen Künstlern gleich gemacht, die sich bereits von ihren Fans verabschiedet hatten, um dann mit einem großen Comeback nochmal durchzustarten. Und Hanjos Comeback war nicht nur groß, sondern großartig. Vielleicht tut er es ja Howie Carpendale gleich. Der hatte sich Ende der 90er das erste Mal zur Ruhe gesetzt - und ist ein Viertel Jahrhundert später immer noch aktiv. Also Hanjo, da hast du eine Orientierung, wohin dich die MKC-Reise führen könnte! 😉

Oskar ist eigentlich ein Typ, der nichts für den Karneval übrig hat. Dachte er zumindest. Klar trottete er jahrelang als Besucher mit seiner Frau zu den Frühschoppen des MKC, weil eben im Dorf was los war. Da seine Karla aber im MKC zudem viele Jahre Wert auf Kleidung legte, sie war Garderobiere im Verein, war sie als Vereinsmitglied auch bei den jährlichen Ausfahrten und Sommerfesten dabei. Und das war natürlich mit Anhang, so verlangt es das Karnevals-Protokoll. So führten Oskars erste Schritte im Verein zu den „after show partys“, was ihm aber nicht gefallen konnte. Denn er ist so ein korrekter Mensch, der nicht nur die Vergünstigungen in Anspruch nehmen kann, ohne je eine Gegenleistung dafür erbracht zu haben. Also suchte er sich eine Aufgabe  und fand diese bei „des Kaisers neuen Kleidern“, er unterstützte seine Karla als  Minijobber in der Garderobe.    

Aber einmal die helfende Hand gereicht, reichte ihm nicht. Er hat ja 2 Hände. Da er zudem über das nötige Alter verfügte, war es gerade zu nahe liegend, dass ihn sein Weg zur „Senioren – Bau – Brigade“ des MKC führte, wo er fortan seinen festen Platz beim Saal- und Bühnenaufbau fand. 

Apropos Alter, Udo Jürgens Ohrwurm muss ihm wohl durch das Ohr gekrochen sein, als er meinte „Mit 66 Jahren, da fang ich als Minister an“ und Minister im MKC wurde. Nun hat er den Blick von der Bühne ins Publikum, den er nie als Aktiver hatte. Hat er doch seinen festen Platz im Sitzungspräsidium während der Frühschoppen. Diesen genießt er nun auch schon bald wieder 9 Jahre. Er kommt also langsam in ein Alter, wo man in anderen Ländern Präsident wird. Aber ich kann unseren aktuellen Präsi Frank beruhigen: Dafür ist der Oskar viel zu bescheiden. Und für einen, der laut eigener Aussage eigentlich kein Karnevalsfreund ist, hat er es als Minister schon weiter geschafft als mancher Karnevalsfreak.