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Wenn jemand eine Reise tut - Rückschau auf die Ausfahrt 2023

Der alte Matze Claudius, der kannte sich aus. Denn auf ihn gehen die Worte zurück, dass derjenige, der eine Reise macht, auch etwas zu erzählen hat. Weil dem so ist, würde er Hut und Stock nehmen und tät da Reisen wählen.

Und weil der Matze so Recht hatte, ist es auch beim MKC ein beliebter Brauch, ein Mal im Jahr auf Tour zu gehen. Am vergangenen Wochenende war es dann also so weit, der Bus stand Samstagmorgen pünktlich 8 Uhr vor dem Schlösschen. Die Ausfahrt 2023 stand an und Ralf „Hütte“ Hüttner war in diesem Jahr Ausfahrtminister.

Schon vor dem Treff der Reiseteilnehmer war klar: das kann nur wieder schön werden. Die Resonanz bei den Vereinsaktiven war im Vorfeld stark positiv, der Bus war voll gefüllt, Ausfahrt ausverkauft!

Nach dem Beladen des Busses und der Begrüßung und Einstimmung aller Teilnehmer auf das bevorstehende Wochenende ging es dann also los. Hütte hatte seine Schalke-blaue Reiseleiter-Mütze auf und war so in der komplett in rot gekleideten Gruppe der Farbtupfer, wie man ihn während der Saison mit einzelnem blauen Ballon in unserer Hallendecke schon kennt.

Ziel? Unbekannt. Bzw. hatte Hütte ein paar Rätsel vorbereitet. Erste Station: der Geburtsort eines ehemaligen Erfurter OBs. Rosi Seibert war schließlich die Antwort, es ging in die Residenzstadt Gotha. Und weiter soll es um Seilschaften und Strippen ziehen an unserer ersten Station gegangen sein? Die „Zaubermaschine“ im Ekhof-Theater im Friedenssteiner Schloss war wiederum die richtige Antwort. Also auf nach Gotha zu einer Führung ins Ekhoff-Theater.

Doch Hütte wäre nicht Hütte, wenn er nicht noch ein weiteres Highlight eingebaut hätte. Passend zum Strippen ziehen begrüßte uns am Schloss niemand geringeres als der „Oberstrippenzieher“ von Gotha, Oberbürgermeister Knut Kreuch höchstpersönlich.

Der Zeitplan war straff getaktet, so dass nach der Führung gleich wieder aufgesessen werden musste und der Bus weiter rollte vorbei an einem Nationalpark, den wir aber nicht besuchten, hin in einen Ort, dessen Phonetik ein wenig an einen Schwimmstil erinnert, die Schreibweise hingegen weniger. Craula hieß unsere nächste Station im Hainich. Dort fand der traditionelle Merkssche Sektempfang statt, Gisela und Eddie hatten es sich einmal mehr nicht nehmen lassen, mit Sack und Pack der Meute hinterher oder besser voraus zu fahren und uns zu überraschen.

Apropos Überraschung, auch Hüttes Routenplanung war geschickt angelegt, so dass es uns unmöglich sein sollte, das Ziel für de Nacht frühzeitig zu identifizieren. Waren wir uns zu dem Zeitpunkt sicher, dass es nun vermutlich weiter in Richtung Nordwesten, also Großraum Mühlhausen gehen könnte, war von Norden plötzlich keine Rede mehr.

Weiter ging es dann nach Eisenach ins Automobilmuseum - sehr interessant, die Geschichte des Eisenacher Automobilbaus mit diversen „Zeitzeugen“ vermittelt zu bekommen, in Eisenach wurden keineswegs nur die klobigen 353er gebaut.

Nach der Besichtigung des Museums kam die allergrößte Überraschung. Von Eisenach nach Mihla ist es nur ein Katzensprung. Und siehe da… plötzlich, ganz überraschend, standen wir vor der Goldenen Aue zu Mihla, in welcher wir von unseren Mihlaer Freunden zu Kaffee und Kuchen empfangen wurde. Ein kurzes Intermezzo und dennoch eine tolle Sache. Vielen Dank an den MCC für den tollen Empfang.

Ein Highlight jagte das nächste, also fuhren wir rund um Altenstein ein Stück der Glasbach-Rennstrecke entlang und landeten schließlich in Bad Liebenstein. Wieder eine kleine Überraschung, die Mitglieder des Surbörner Carneval Club hatten es sich nicht nehmen lassen, uns an der Kneipp-Anlage zu empfangen. Auch für diese tolle Geste herzlichen Dank. Und weil dem Liebensteiner, wie wir lernten, saubere Füße ganz wichtig sind, nutzten wir dann eben auch das Kneipp-Becken zum Füße waschen.

Anschließend war der erste Tag geschafft. Also noch nicht der Tag, aber die Fahrerei, denn nun fanden wir im Hotel „Herzog Georg“ unsere Schlafstatt für die Nacht. Und nicht nur das, auch die Location für den gemeinsamen Ausfahrt-Abend.

Der hatte es dann in sich. Hütte, ganz der Event-Manager, hatte nichts dem Zufall überlassen und (fast) alles eingekauft, was einen gemeinsamen Abend unter Narren ein bisschen vor-saisonal unterhaltsam gestalten kann. Er selbst ging natürlich in die Bütt, ebenso wie Werner - lachen war also garantiert. Und Musik durfte selbstverständlich auch nicht fehlen. Alt-Neu-Ausfahrer Micha Meißner ging als Super Ulli der Super-Illu auf die Bühne und machte für uns Jüngere ein Stück MKC-Geschichte lebendig. Denn er präsentierte uns Auszüge aus dem Programm, mit dem die Super-Ullis schon 1990/91 zu unterhalten wussten. Musikalisch „Super-Illu“-striert und mit dem neuen Zeitgeist, der den MKC in den ersten Jahren im neuen Deutschland begleitete und die Mitglieder damals an- und umtrieb.

Schließlich gab es auch einen traurigen „Schlussakkord in Moll“. Denn nach vielen Jahren als zuverlässiger Steuermann im närrischen MKC-Ausfahrt-Bus war dies die letzte Ausfahrt, bei der unser Hanjo hinter dem Lenkrad Platz nehmen durfte. Das nutzten die Tourettinis, die halbe Besetzung der Tourettes, für einen Song zu Ehren dieses Abschieds und als Dank für die letzten Jahre. Diesen Dank komplettierte unser Präsident, Dr. Frank, mit der Übergabe eines kleinen Präsents zur Erinnerung. Als wir Hanjo schließlich das Versprechen abringen konnten, dass er der närrischen Sache auch als künftiger „MKC Busfahrer a.D. (bzw. i.R.)“ verbunden bleibt, war der emotionale Höhepunkt des Abends schnell überwunden.

Von nun an schlug die Stunde von Dee- bzw. richtiger Vee-Jay Fuchsi, formerly known as Henne, feat. DJ Iffect, die von Hütte kurzerhand mit Karaoke-Maschine eingekauft wurden, und so sangen, tanzten, lachten und regalierten wir bis in die frühen Morgenstunden hinein. Die letzten Teilnehmer wurden gegen 3 Uhr von den Freunden und Helfern gebeten, das Bett aufzusuchen - schließlich wollten die anderen Hotelgäste schlafen und ein bisschen Restkondition war für das Programm am Sonntag auch noch erforderlich. Ach ja, eine Eheschließung hatten wir auch noch. Kompaniefeldwebel Kotylla, die Mutter unserer Kompanie und unser neuer Vize, übernahm kurzerhand den schwierigen Part, Olli endlich zum Ja-Wort für seine Giulia zu bewegen. Wir meinen, das war rechtssicher und amtlich und freuen uns auf die nächste große Fete.

Apropos Sonntag. Nach einer kurzen oder auch längeren Nacht und einem ausgiebigen Frühstück bei Herzog Georg, der unseren Erwartungen wirklich in jeder Hinsicht absolut entsprach, machten wir uns auf in die Stupps-Brauerei. Immerhin hatten wir am Vorabend die Stupps-Vorräte des Hotels vollends regaliert und wollten uns daher überzeugen, wie es um den Nachschub bestellt ist. Nach einer sehr interessanten und angenehmen Führung und Verkostung mit Unternehmensgründer und Namensgeber Steffen Stupp höchstpersönlich (danke auch dafür) war unsere Ausfahrt dann auch schon fast vorbei.

Denn nun ging es zurück nach Erfurt. Doch Hütte wäre nicht Hütte, wenn er nicht noch ein Ass im Ärmel gehabt hätte. Hütte ließ uns nicht nur sprichwörtlich über die Klinge springen. Wir besuchten nämlich noch dessen Namensvetter Ralf, den Brunnenkressekönig, Fischer. Und der Mann verkörpert ja nicht nur 71 Jahre gelebte Erfurter Brunnenkressetradition, der Ralf könnte sicher auch eine Bütt problemlos halten. Unterhaltungswert hatte sein Vortrag allemal. Anschließend führte uns Max, er wird wohl mal in die Fußstapfen von Ralf Fischer treten, noch auf die Klinge und wir konnten uns davon überzeugen, dass das Wasser wirklich konstant bei 11-12 Grad Celsius durch die Klinge fließt. Na gut, die Temperatur der Klinge haben wir nicht gemessen - ich wollte nur zeigen, dass ich aufmerksam zugehört habe.

Eigentlich war der Nachmittag viel zu schön, um schon nach Hause gehen zu wollen, aber so ist das nunmal mit dem Ende. Irgendwann kommt es halt. Wieder wohlbehalten in Marbach angekommen, hieß es Abschied nehmen. Ein Reiseteilnehmer hat übrigens den Vorschlag unterbreitet, die Ausfahrt künftig ein Mal im Quartal zu machen - klingt irgendwie vernünftig.

Wir danken Hütte und seiner Frau Caro für die hervorragende Organisation, Hanjo nochmals für seinen Fahrdienst und allen anderen (ob aktiven oder passiven) Beiträgern zum Gelingen dieser Ausfahrt für ein tolles Wochenende. Wir freuen uns schon, wenn die nächsten Ausfahrten mit den nächsten Ausfahrtsministern anstehen.

 

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