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Geschafft - 3. Frühschoppen als krönender Saisonabschluss

Geschafft - 3. Frühschoppen als krönender Saisonabschluss

Hält man sich die aktuelle politische Situation in Osteuropa vor Augen, gibt es eigentlich keinen Grund, feiern zu wollen. Irgendwie hat man das Gefühl, als würde sich Geschichte wiederholen. Ein kleiner Mann, der offensichtlich unter Größenwahn leidet, konstruiert eine Geschichte - der angebliche Genozid im Donbas-Gebiet ist die russische Variante des Sender Gleiwitz - die seine Kriegsambitionen rechtfertigt und plötzlich führt er Krieg gegen einen deutlich unterlegenen Nachbarn. Schlimm, dass Herr Putin aus der Historie scheinbar nichts gelernt hat und plötzlich gibt es in Europa wieder einen Krieg - das schien lange ebenso unwahrscheinlich wie die Pandemie, die uns schon 2 Jahre im Griff hält.

Wir haben uns am gestrigen Samstag dennoch entschieden, unseren 3. Frühschoppen und damit die letzte öffentliche Veranstaltung in unserer 61. Saison durchzuführen. Aber nicht, ohne an die Menschen in der Ukraine 🇺🇦 zu denken und uns mit diesen zu solidarisieren. Mit einer kurzerhand von Wolfgang Mahrle zusammengeschriebenen und mit Unterstützung der Stammtischbrüder vorgetragenen Variante der Antikriegslieder „No Man‘s Land“ von Eric Bogle sowie dessen deutschsprachiger Fassung „Es ist an der Zeit“ von Hannes Wader eröffneten wir die eigentlich närrische Veranstaltung sehr nachdenklich. Und unser Publikum quittierte dies mit hoher Sensibilität, Verständnis, Zustimmung - kurzum: alle Anwesenden fanden es gut und richtig, dass wir nicht kurzfristig abgesagt haben, und fanden es ebenso passend, aufgrund der Situation kurzzeitig aus dem eigentlich närrischen Frohsinn auszubrechen.

Aufgrund der hieraus folgenden Verzögerung eröffnete Präsident Dr. Frank Limberger den Frühschoppen rd. 10 Minuten später offiziell. Der Rest der Geschichte ist dann schnell erzählt:

Vor einem coronabedingt in der Platzkapazität limitierten, aber dennoch bis auf den letzten Platz ausverkauften Haus konnten die unterschiedlichen Akteure in den Kernelementen des Karneval, also Tänzer 👯 💃, Büttenredner und Sänger👨‍🎤  👩‍🎤 noch ein letztes Mal in dieser Saison zeigen, was sie können. Und wie sie konnten. Die Resonanz des wirklich phantastischen Publikums verdeutlichte eindrucksvoll und eindeutig, dass wir uns keineswegs verstecken müssen - dass wir Karneval einfach können!💪🏻👍🏻

Dass es in Marbach einfach schön närrisch ist, zeigten auch die beiden Erfurter Prinzenpaare, die es sich auch an diesem Wochenende nicht nehmen ließen, uns zu besuchen. Dieses Mal wurden sie begleitet von den KKH-Trommlern, die dem Ein- und Ausmarsch der royalen Tollitäten den nötigen Bumms verliehen.

Zum Abschluss unserer Rückblicke ist es regelmäßig an der Zeit, Danke zu sagen. Dieser Dank geht in diesem Jahr zuvorderst an unseren Präsidenten, der wenige Wochen nach seiner Amtsübernahme nicht nur bei der Vorbereitung intensiv eingebunden war, sondern auch eine vorzügliche Sitzungsleitung gemacht hat. Ebenso gilt der Dank allen, die vor und hinter den Kulissen zum Gelingen der Saison ihren Beitrag geleistet haben - egal ob als Vereinsmitglied, Sponsor, Unterstützer, Cateringcrew, Publikum oder - um wirklich niemanden zu vergessen - in sonstiger Rolle und Funktion. Und schließlich gilt unser Dank Anja Derowski von den Funke-Medien, die nach der Vorberichterstattung in der TA (https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/erfurt/egal-wie-es-kommt-wir-bleiben-naerrisch-id234653407.html) auch gestern selbst vor Ort war, sich von der guten Stimmung überzeugt hat und als „neutrale Beobachterin“ auch ein paar schöne Schnappschüsse von der Veranstaltung veröffentlicht hat (https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/erfurt/3-fruehschoppen-des-marbacher-karneval-clubs-id234677785.html).

Am Aschermittwoch werden wir die 61. Saison traditionell im engsten „Familienkreis“ zu Grabe tragen. Naja, und dann gilt ja schon wieder die alte Fußballerweisheit, dass nach‘m Spiel vor dem Spiel ist.

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