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Stille Nacht…

Stille Nacht…

Heute, Kinder, wird‘s was geben. Heute werden wir uns freuen.

Vor einigen Jahren fragte unser Fußball-Kaiser, überwältigt vom sagenhaften Angebot eines Telekommunikationsunternehmens: „Ja is‘ den heut‘ schon Weihnachten?“ Ja, liebe närrische Lesergemeinde, heute ist Weihnachten. Heute ist der Heilige Abend, die Stille Nacht, die Heilige Nacht.

Wir alle haben unsere Rituale, unsere Traditionen für diesen Tag. Manch einer rennt noch schnell in den Einzelhandel, weil ihm die Geschenke fehlen. Danke an dieser Stelle an alle Einzelhandels-Bediensteten, dass ihr dies überhaupt möglich macht. In vielen Familien wird heute der Baum 🌲 geputzt, damit heute Nachmittag oder am frühen Abend die Bescherung unterm Tannenbaum stattfinden kann. So mancher schmeißt sich heute in den roten Mantel (und damit ist keineswegs unsere närrische MKC-Uniform gemeint) und beschert die leuchtenden Kinderaugen, während er (oder sie) bei Familie, Freunden oder in der Nachbarschaft einen Weihnachtsmann-Auftritt hinlegt.

Am Nachmittag oder zum Abendessen kommt die ganze Familie zusammen und auch da gibt es ganz ganz unterschiedliche Bräuche: die einen halten das heutige Abendmahl bewusst ganz bescheiden - Würstchen mit Kartoffelsalat oder ein Fischgericht - die nächsten Tage werden schließlich opulent genug. Die anderen lassen es heute schon krachen, wenn der Raclette-Grill brennt oder der Fonduetopf brodelt.

Und schliesslich ist heute der Tag, an dem die meisten von uns (das eine Mal im Jahr) den Weg in die Kirchen finden - gar nicht so bewusst im Andenken an die Geburt Jesu im Stall in Bethlehem. Viele eher als Eltern und Großeltern, wenn das (Enkel-)Kind einen Auftritt im Krippenspiel hat, manche aber einfach auch, weil es am Weihnachtsheiligabend nichts besseres gibt, als sich das „Warten auf‘s Christkind“ mit einem Spaziergang in die Kirche zu verkürzen. Schließlich werden dort heute die Melodien gespielt, die jeder kennt und so fällt es heute auch nicht auf, dass man als ungeübter Kirchgänger zumeist die Lieder nicht mitsingen kann. Außerdem trifft man Menschen aus dem Ort, kann sich schöne Weihnachten und alles Gute für das bevorstehende neue Jahr wünschen.

Ganz gleich, welche Traditionen bei Ihnen, bei euch heute zur Anwendung kommen, am Ende der Weihnachtsfeiertage werden wir sehr wahrscheinlich feststellen, dass wir wieder viel zu viel gegessen haben, weil es uns eigentlich (zu) gut geht. Schön, dass es so ist. Und dennoch, ist es nicht gerade der Sinn von Weihnachten, auch an diejenigen zu denken, denen es nicht so gut geht - so wie einst Maria und Joseph, die auf der Suche nach einer Schlafstatt nirgendwo hereingebeten wurden und daher schließlich Gottes Sohn in einem Stall das Licht dieser Welt erblickte.

Dieser Tage las ich in der Zeitung einen Artikel von einer jungen Frau (gerade 20), für die es „ihre“ Aufgabe für den Heiligabend war und ist, für Menschen, die Weihnachten alleine sind, für einsame Seelen, eine Weihnachtsfeier auszurichten. Respekt, für so viel Engagement und Nächstenliebe - erst recht in der eigentlich verlorenen Generation Z.

Nehmen wir uns also an dieser jungen Frau ein Beispiel, schenken wir zum Weihnachtsfest Liebe, zeigen uns besonders hilfsbereit, dankbar und mitfühlend. Vergessen wir nicht, dass es Menschen gibt, denen es erheblich schlechter als uns selbst. Denn das ist der Sinn von Weihnachten.

Wir wünschen allen Freundinnen und Freunden des Marbacher Karnevals ein paar besinnliche, erholsame und schöne Weihnachtsfeiertage. Möge Ihr und euer Weihnachten genau so sein, wie Sie resp. ihr euch das vorgestellt habt.

Oder um es mit den Worten des kleinen Lord Fauntleroy zu schließen, der erst gestern Abend wieder im Fernsehen flimmerte: „Frohe Weihnachten wünschen wir ihnen allen! Und allen Menschen überall! Frohes, gesegnetes Fest!“

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