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Ausfallen??? ... fällt aus!!!

Ausfallen??? ... fällt aus!!!

Es ist kaum einen Monat her, als unser Ministerpräsident nach einem Gespräch mit dem Präsidenten des Landesverbandes Thüringer Karnevalvereine e.V. (LTK) vollmundig verkündete, wir redeten nicht über das "Ob", sondern lediglich über das "Wie" einer Karnevalssaison unter Corona-Bedingungen. 25 Tage, nämlich bis zu unserer gestrigen Versammlung, haben wir dann gewartet, wie sich der MP diese Saison denn vorstellt. Denn das eine ist eine politische Parole im Vorjahr des Wahlkampfes um die Landtagssitze. Das andere hingegen ist die Notwendigkeit, einigermaßen gesicherte Rahmenbedingungen zu bekommen, wie wir und die anderen 332 Thüringer Karnevalsvereine in eine solche Saison starten sollen respektive können.

Um nicht missverstanden zu werden. Wir sind uns natürlich der Tatsache bewusst, dass der Karneval in einer solchen pandemischen Krise, wie wir sie derzeit erleben, nicht der Nabel der Welt ist. Selbstverständlich gehen Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung dem närrischen Treiben der bevorstehenden Saison vor.

Gleichwohl, die Ob-Wie-Aussage kam ja nicht von uns Karnevalisten, sondern eben von unserem Landesvater. Und so, wie der der "A" sagt, auch "B" sagen muss, muss sich der Ministerpräsident nun auch daran messen lassen, wie intensiv nach der Verneinung einer Ob-Diskussion sein Beitrag in der Wie-Klärung nun ist. Und dabei hätte er eben auch vor Augen haben sollen, dass wir unsere Kampagnen im Ehrenamt mal so nebenbei vorbereiten müssen. Niemand von uns macht das hauptberuflich, auch in den "fetten" Jahren haben die Erlöse aus den Karnevalsveranstaltungen nicht gereicht, um üppige Rücklagen anhäufen zu können. Rücklagen, derer es nun bedürfte, um ggf. mit einem auf ein Viertel der Zuschauerplätze reduzierten Kartenverkauf und den zusätzlichen Anforderungen an Veranstaltungssicherheit und Hygiene einigermaßen wirtschaftlich gesund über eine solche Saison zu kommen.

Vielleicht überrascht uns der Freistaat auch in den nächsten Wochen noch und legt ein Förderprogramm für den Erhalt des Brauchtums Karneval auf. Erst gestern war in der Zeitung zu lesen, dass man für die Unterstützung des Profi-Sports von 12 Thüringer Vereinen 3,18 Mio. EUR bereitstellt. Das sind immerhin durchschnittlich 265.000 EUR je Verein. Soviel müsste man für die Thüringer Karnevallandschaft keineswegs berappen. Helfen würde 3 Mio. EUR, verteilt auf immerhin 333 Karnevalsvereine, allerdings auch, um dem Karneval auch unter Corona-Bedingungen eine Perspektive geben zu können.

Aber egal, der 11.11. ist in 46 Tagen. Selbst wenn im Freistaat in den nächsten Monaten zu solchen Erkenntnissen kommt, rauscht die Vorbereitungszeit auf eine mögliche Saison wie ein ICE unaufhaltsam dahin. Aus diesem Grund hat der MKC-Elferrat in der gestrigen Versammlung intensiv diskutiert, wie das "Wie" eigentlich beim MKC in der Jubiläumssaison aussehen könnte.

Und es ist sicher kein Geheimnis, dass wir, anders als der Ministerpräsident, durchaus auch die Frage des "Ob" für uns selbst noch einmal thematisiert haben. Der Ausgang der Debatte ist schnell erzählt: Wir haben uns gegen die offizielle Absage der Saison entschieden, weil wir der Auffassung sind, dass die Zeit zwischen 11.11. und Aschermittwoch so selbstverständlich 5. Jahreszeit ist, wie am 24. Dezember Weihnachtsheiligabend ist.

Insofern war der Vorschlag unseres Ministers Uli Hanemann, der Saison das Motto:

Ausfallen??? ... Fällt aus!!!

zu geben, absolut mehrheitsfähig.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir uns - mit großem Bedauern gegenüber unserem treuen Publikum - dagegen entschieden haben, in dieser Saison öffentliche Veranstaltungen so durchführen zu wollen, wie Sie dies von uns seit Jahren gewohnt seid. Wir bitten daher um Verständnis, dass wir uns ausgerechnet in der Jubiläumssaison Nr. 60 nicht in der MKC-Narrhalla sehen werden, nicht mit Ihnen gemeinsam Karneval feiern können. Die Risiken, die mit der Durchführung einer solchen Veranstaltung verbunden sind, sind uns einfach zu groß: Angefangen von den ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen über die Bedenken, welche Auswirkungen das Auftreten möglicher Infektionen ausgerechnet bei einer MKC-Veranstaltung haben könnte, bis hin zu der überaus realistischen Möglichkeit, dass bei steigenden Infektionszahlen ggf. die mit viel Aufwand hergerichtete Narrhalla schlussendlich gem. behördlicher Anordungen gar nicht geöffnet werden kann.

Wir haben nunmehr eine Taskforce einberufen, die ausloten soll, wie der Karneval in unserer 60. Saison aussehen kann. Über eines sind wir uns allerdings schon jetzt im Klaren: Die 60. Saison wird als Corona-Saison in die MKC-Geschichte eingehen. Wir werden uns unzweifelhaft noch lange daran erinnern, dass dieses Sch...-Virus uns in dem massiv eingeschränkt hat, was wir so lieben: Unseren Karneval.

Bleiben Sie närrisch!

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