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Ode an die Väter

Ode an die Väter

Ganz ohne Musik geht es ja eigentlich nie. Wenn ich so an den Sinn des heutiges Tages zu Ehren der Väter denke, fällt mir spontan „The Living Years“ von Mike And The Mechanics ein. Der Titel handelt vom Rückblick auf das schwierige Verhältnis eines Sohnes mit seinem Vater, der halt einfach einer anderen Generation angehörte und eine andere Sprache sprach. Aber eben auch von der Erkenntnis, dass die Auseinandersetzung der väterlichen Vergangenheit mit der vom Sohn repräsentierten Gegenwart die Zukunft opfert, nämlich die begrenzte Zeit, die man miteinander hat. Leider kommt diese Erkenntnis zu spät und der Sohn bedauert, dass er seinem Vater noch so viel zu erzählen gehabt hätte, wenn der Vater noch leben würde. Zu diesem Zeitpunkt ist er gerade selbst Vater geworden und hört das Echo seines Vaters in den Tränen seines neu geborenen Kindes.

Es bedarf an dieser Stelle sicher keiner besonderen Erwähnung, dass das Lied nicht nur sehr viel Wahrheit beinhaltet, sondern eine der größten Balladen der 80er Jahre ist.

Heute ist also Vatertag, der Tag zu Ehren aller Väter und auch wenn dieser Tag Anlass sein sollte, dass jedes Kind seinem Vater eine kleine Freude macht, an ihn denkt, ihn ehrt, möchten wir es natürlich nicht versäumen, allen Vätern und Vätern in spe (in unseren Breiten spricht man ja auch gern vom Männertag) anlässlich ihres Ehrentages zu gratulieren und ihnen einen schönen Tag zu wünschen.

Wusstet ihr eigentlich, dass der Vatertag, wie wir ihn heute begehen, eine Erfindung Berliner Bierbrauer gewesen sein soll? Bedauerlicherweise sind die Beweggründe für diesen Tag nicht ganz so romantisch wie die musikalische Verarbeitung von Mike Rutherford. Die Bierbrauer hatten schlicht die Steigerung des Bierabsatzes im Blick und so bedienten sie sich des Himmelfahrtstages und dessen in das Mittelalter zurückreichender Tradition von Prozessionen in die Natur als einer Art PR-Aktion.

Und auch wenn zwischen Vater und Sohn ja - wie im obigen Lied - nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen ist, so kann man doch von seinem Vater viel lernen. So auch das „sachgemäße Saufen“, in das der Vater den Sohn an diesem Tag einführen sollte. Hauptsache, man hat genug Bier dabei. Und damit man das nicht selbst schleppen muss und sich nicht jeder die „Kremserfahrt“ leisten konnte bzw. kann oder vielleicht einfach Freude an eigener körperlicher Bewegung hat, war der Bollerwagen schnell unverzichtbarer Begleiter auf der Vatertagstour.

Es gibt auch Quellen, die meinen, auch der Vatertag wäre eine Erfindung von den Amis. Da wir fest der Überzeugung sind, dass der Vatertag, wie wir ihn traditionell begehen, urdeutsch sein muss (wie wollen die denn tausende Meilen durch Oregon, Texas oder Arizona mit dem Bollerwagen bewältigen?), berufen wir uns auf die Berliner Variante.

Ganz egal, wie ihr heute euern Vatertag verbringt: Hauptsache ihr habt Spaß!

In diesem Sinne wünschen wir von MKC euch einen schönen Vater-, Männer- oder einfach auch Himmelfahrtstag.

Bleibt schön närrisch!

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